Unterlagen Vortrag: Soundings

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Unterlagen Vortrag: Soundings

Beitrag von Reto »

Hallo da draussen

Hier noch das PDF der Praesentation, welche ich letzte Woche ueber die Radiosonden gehalten habe.
http://wetterleuchte.ch/longstorage/201 ... ortrag.pdf

Die Radiosonden, welche ich verwendet habe, gibt es auf der Homepage der University of Wyoming:
http://weather.uwyo.edu/upperair/sounding.html

Greez
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Re: Unterlagen Vortrag: Soundings

Beitrag von Reto »

Kurze Analyse fuer Heute den 25. April 2013 zur Auffrischung :)

Die Sonden kriegt man wie oben erwaehnt unter
http://weather.uwyo.edu/upperair/sounding.html

Das Auswaehlen der Sonde ist eigentlich recht Intuitiv, ein zwei Dinge sind jedoch zu beachten. Die Visualisierung die ich immer verwendet habe/verwende ist das Skew-T Diagramm, also dieses Auswaehlen. Das wichtige: per Standardeinstellung gibt euch das Tool bei "From/To" immer den letztmoeglichen 00Z oder 12Z Termin an. Das ist an und fuer sich ok, die Innsbrucker Sonde steigt aber um 2-3Z auf und das packt das Tool nicht. Solltet ihr euch fuer die Innsbrucker-Sonde interessieren dort als immer umstellen, so dass ihr "From 25. April 00Z - To 25. April 12Z" sucht. Da liegt dann 3Z dazwischen und ihr bekommt, was ihr wollt. Anstelle von der Karte unten koennt ihr auch (egal was auf der Karte unten dargestellt ist) einfach ueber "LOWI" auf den Flughafen Innsbruck zugreifen. LOWI eingeben und Enter druecken - fertig.
wyoming.png
Hier da aktuelle Sounding von heute mit ein paar kleinen Notizen von mir. Schoen zu sehen ist die Inversion in der Hoehe, welche durch den Hochdruckeinfluss zustande kommt. In einem Hoch sinkt die Luft ab. Beim Absinken erwaermt sie sich trockenadiabatisch und wird durch das Absinken somit waermer als ihre Umgebungsluft, was zu dieser Inversion fuehrt. Das ist auch der Grund, warum Hochdruckwetter "blauen Himmel und Sonnenschein" bedeutet. Diese Stabilisierung unterdrueckt Konvektion und Wolkenbildung, was fuehr eher heiteres sonniges Wetter spricht.
20130425_sounding_0.png
Betrachtet man sich den Wetterbericht fuer Heute, so verraet uns die ZAMG, dass die Maximumtemperatur bei etwa 25-26 Grad liege nduerfte. Das kann man nun im Sounding einzeichnen. Man startet also ganz unten (grosser roter Dot) bei etwa 25-26 Grad und folgt den Isothermen (Linien gleicher Temperatur) die in Dunkelblau dargestellt sind (jene, welche am staerksten nach rechts gekippt sind) bis man den Flughafen Innsbruck auf etwa 600m ueber Meer erreicht hat. Also da, wo die Messungen der Radiosonde starten.
Erwarten wir heute keine Front und andere Luftmassenwechsel wird sich im Inntal eine Grenzschicht ausbilden. Diese Grenzschicht ist am Ende trocken durchmischt, also mit 1 Grad pro 100m. Da wir das wissen, koennen wir jetzt entlang der Trockenadiabate (gruene Linien) aufsteigen bis unser virtuelles Luftpaket kaelter ist, als die Umgebung. Also bis dorthin, wo wir die Messung der Temperatur der Radiosonde schneiden.
20130425_sounding_A.png
Durchmischt sich die Schicht also bis auf gut 3300m, so vermischt sich in der Grenzschicht auch die Feuchte und verteilt sich etwa gleichmaessig. Also legt man sich eine Linie durch, welche parallel der Saettigungsadiabate (violette Linie) verlaeuft und schiebt die ungefaehr so hin, dass man links/rechts dieser Linie etwa die gleichen Flaechen relativ zur Taupunktslinie der Sonde hat.
20130425_sounding_B.png
Da wo sich nun unsere gruene und unsere rote Linie schneiden (Taupunkt der Grenzschicht = Temperatur der Grenzschicht = 100% Luftfeuchte) entstehen Kumuluswolken. Das Niveau ist das "Cumulus Kondensationsniveau" oder eben CCN. Von da an nun ist die Luft staendig gesaettigt, sollte das Luftpaket noch weiter aufsteigen. Deshalb ...
20130425_sounding_C.png
... folgt es ab diesem Punkt der Feuchtadiabate mit etwa 0.6 Grad/100m. Macht man dies am heutigen Sounding, so erkennt man, dass es nach 100-200m bereits die Messung der Sonde schneidet. Bildet sich also ein Kumulus, so kann er maximal bis zu diesem Niveau aufsteigen. Um durch die riesige Inversion darueber durchzubrechen, hat er keine Energie. Sobald die Wolke also die Inversion erreicht, so sind die aufsteigenden Luftpakete nicht mehr waermer als die Umgebung und steigen nicht mehr weiter (Erinnerung: kaelter heisst schwerer was zu einem Absinken fuehrt ueber diesem Hoehenniveau).
20130425_sounding_D.png
Heute wird es also am oberen Ende der Grenzschicht ein paar kleine Wolken geben, welche allerdings nur 100-300m hoch sein duerften. Und das gilt dann auch noch fuer die Maximumtemperatur, also erst spaeterer Nachmittag. Achtung: es wird sicher ein paar Piloten geben, die heute schon davor kleine Wolken sichten. Der Grund dafuer ist: die Grenzschicht entwickelt sich in der Talmitte anderst als "am Berg". Lokale Thermik kann v.a. in Gipfelnaehe natuerlich auch bereits etwa feuchte Luft in groessere Hoehen transportieren, was dann schon frueher zur Kumulusbildung fuehrt. Das Problem mit der Inversion darueber bleibt aber auch fuer diese Wolken dasselbe - dicke schwarze Wolken muss man Heute in der Umgebung nicht erwarten.
20130425_sounding_E.png
Und jetzt ab auf die Bahn fuer an kurzen Flug.
Arbeitet fleissig Mandr und Fraun

Greez Reto
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Re: Unterlagen Vortrag: Soundings

Beitrag von DavidWinkler »

cool, danke Reto + bis glei :supi:
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